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Praxisbörse: Mehr Macht für den Hausarzt!

Hausärzten kommt zukünftig nach dem Praxisübernahme eine noch stärkere Steuerungsfunktion zu

Ärztemangel und finanzieller Druck der Krankenkassen werden laut Prognosen zu einer weiteren Stärkung des Hausarztes führen. Das deutsche Gesundheitssystem leidet massiv unter einer organisierten Verantwortungslosigkeit, so die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin (DEGAM). 


Zukünftige Herausforderungen für junge Praxisübernehmer
Eine bessere Versorgungssteuerung, zum Beispiel von multimorbiden Patienten durch Hausärzte, ist bereits jetzt bei Fachärzten, Kostenträgern und Politikern ein großes Thema.  Um diesem Problem künftig besser begegnen zu können, soll die sektorenübergreifende Steuerungsrolle des Hausarztes nach einer Praxisübernahme erheblich gestärkt werden. Diese Forderung die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) erhoben. 

Der Hausarzt als Koordinator nach dem Praxiskauf
Zwar wachse bei vielen Verantwortlichen im Gesundheitssystem die Sensibilität für die Tatsache, dass der Hausarztpraxis als Koordinator im zunehmend komplexeren und intransparenten Gesundheitssystem eine wichtige Rolle zukomme. Auch Überlegungen , wie angesichts der verbreiteten Unterversorgung und Überversorgung in manchen regionen agiert werden soll muss in den Fokus der gesundheitspolitischen Diskussion rücken. Wie kann die Praxisabgabe auf dem Land attraktiver gestaltet werden?

Die notwendigen Konsequenzen aus der Mangelversorgung und den Herausforderungen an die jungen Hausärzte seien aber bislang weitgehend ausgeblieben. Der Handlungsdruck auf Selbstverwaltung und Politiker wird zunehmen, weil die Ausgaben kontinuierlich deutlich stärker als die Einnahmen im Gesundheitswesen steigen.

Neue Wege nach der Praxisübernahme
Nach dem Wegfall der Praxisgebühr, die zumindest initial eine gewisse Steuerungsfunktion für die Arztpraxis gehabt habe, müssten nun andere Wege beschritten werden. Eine Option sei die Einführung von Selbstbeteiligungen der Patienten nach einer etablierten Praxisübernahme, wie sie in vielen anderen Ländern seit langem üblich sei. Konkret hatte der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen vorgeschlagen, dass Patienten zum Beispiel bei unkoordinierter Inanspruchnahme von Fachärzten ohne Überweisung durch den Hausarzt an den zusätzlichen Kosten beteiligt werden.

Unterschied zwischen Stadt und Land
In den Städten könnten dann Versicherte zwischen verschiedenen Netzstrukturen wählen, während man auf dem Land froh sein könne, mit diesem Konzept die Versorgung durch Netzärzte oder Netzkliniken überhaupt noch sicherzustellen. Zukünftige Entwicklungen zeigen bereits die Übernhame ärztlicher Handlungen durch medizinische Assistenzberufe und die zunehmende Beduetung der Telemedizin bei der Patientenbetreuung auf dem Land.

Trend zu Praxisnetzwerken
Praxisnetze haben den Vorteil, dass Ärzte nach dem Praxiskauf Synergieeffekte wahrnhemen können. In diese Richtung geht auch der Trend zur Teilnehme von immer mehr Arztpraxen an qualitätsoprientierten Disease Management Programmen zur suffizienten Versorgung chronisch kranker Patienten. Besonders junge Ärzte nach einem praxiskauf oder einer Arztpraxis Neugründung sollten sich in Arztnetzen organsiseren, so der Tipp der Praxisbörse.

Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin (DEGAM)
15.02.2015

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