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Über 20% der niedergelassenen Ärzte planen die Praxisabgabe

Der Anteil angestellter Ärzte und Teilanstellungen in Arztpraxen wird weiter steigen

In der Bundeshauptstadt Berlin gabes Ende des Jahres 2015 insgesamt 18.773 berufstätige Ärztinnen und Ärzte, was einem Zuwachs um 4,3 % gegen über 2014 entspricht. Diese Entwicklung weicht deutlich vom bundesweiten Trend ab. Im gesamten Bundesgebiet stieg die Zahl der bei den Landesärzte kammern registrierten berufstätigen Ärztinnen und Ärzte um 2,2 %. 

Das teilte die Bundesärztekammer im Rahmen der Vorstellung der neuesten Ärztestatistik mit. Von den in Berlin ambulant tätigen 7.680 Ärztinnen und Ärzten befanden sich im Berichtszeitraum 5.790  in der ärztlichen Niederlassung.
 
Der Anteil der stationär tätigen Ärztinnen und Ärzte wird mit 9.352 angegeben, weitere berufstätige Mediziner gab es in Behörden und öffentlichen Körperschaften (966) sowie in sonstigen Bereichen (1.741). Die Zahl der insgesamt bei der Ärztekammer Berlin registrierten Ärztinnen und Ärzte (also auch der nicht mehr im Beruf stehenden) lag bei 29.913, das sind 2 % mehr als im Vorjahr.
 
Bundesweit gab es Ende 2015 insgesamt 365.347 berufstätige Ärztinnen und Ärzte, darunter 121.641 in der Niederlassung. Die Zahl der stationär tätigen Mediziner lag bei 186.329, bei Behörden und öffentlichen Körperschaften waren es 9.761 und unter den Sonstigen wurden 21.209 gezählt. 
 
Bundesärztekammerpräsident Prof. Frank Ulrich Montgomery warnte angesichts dieses leichten Aufwärtstrends vor Euphorie. Dieses leichte Plus reicht bei Weitem nicht aus, um die Lücken bei den Praxisübergaben zu schließen, die sich aus einer Reihe von gesellschaftlichen Entwicklungen ergeben. So würden aus einem veränderten Verständnis des Anspruchs an Beruf, Familie und Freizeit heraus immer mehr junge Ärzte aufgrund der Work-Life Balance die Anstellung einer Praxisübernahme vorziehen. Der Trend zu festen Arbeitszeiten und zu flexiblen Arbeitszeitmodellen sei unverkennbar, so Montgomery.
 
Seit 1993 ist der Anteil angestellter Ärzte im ambulanten Versorgungsbereich sprunghaft gestiegen. Betrug er 1995 noch 5.397, so lag dieser Wert 2014 bereits bei 26.307. Umfragen zufolge planen bis zum Jahr 2020 über 20 % der niedergelassenen Ärzte den Praxisverkauf, so die Praxisbörse.
Dr. med. Richard Thiele
11.09.2015

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